17.05.2019 - Sind Körper und Geist trennbar?
Wann |
17.05.2019 um 13:00 bis 19.05.2019 um 13:00 |
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Wo | Alte Universität, Lahntor 3, 35037 Marburg |
Name | Melanie Hikade |
Kontakttelefon | +49 6421 28 22 444 |
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Was verändert sich, wenn Menschen einen Kirchenraum betreten? Wie wird bei der Feier des Abendmahls er-fahrbar, dass diese Gemeinschaft sich als Leib Christi versteht? Eine interdisziplinäre Tagung an der Philipps-Universität Marburg vom 17. bis 19. Mai 2019 fragt nach Kirche als einen konkreten Ort der Verkörperung religiö-ser Praxis. Veranstaltet wird die Tagung von der Philipps-Universität Marburg, der Justus-Liebig-Universität Gie-ßen und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Der Gegensatz von Körper und Geist bestimmt seit der Antike die abendländische Denktradition. Versuche, die-sen Dualismus zu überwinden, konnten sich bislang nur zögerlich etablieren. Erst die Beobachtung, dass das menschliche Denken und Verstehen wesentlich an körperliche Vollzüge gebunden ist, führte zu einem Paradig-menwechsel. „Die Kognitionswissenschaften machten den Anfang, als sie von der Verkörperung des Geistigen sprachen. Inzwischen haben diverse Spielarten von Verkörperungstheorien in unterschiedlichen Disziplinen Ein-gang gefunden“, sagt Prof. Dr. Philipp David vom Institut für Evangelische Theologie der Justus-Liebig-Universität Gießen. „Verkörperung als Grundstruktur menschlicher Artikulation zu deuten, geht aus vom Körper des Einzel-nen und erstreckt sich bis hin zur Sozialformation von Institutionen“, ergänzt Prof. Dr. Malte Dominik Krüger vom Rudolf-Bultmann-Institut für Hermeneutik der Philipps-Universität Marburg.
Zu den drei Themenkreisen „Verkörperung als neues Paradigma?“, „Verkörperung und Gemeinschaft“ und „Ver-körperung und Raum“ werden Referentinnen und Referenten ihre fachlichen Perspektiven der Philosophie, Syste-matischen Theologie, Rechtswissenschaften, Praktischen Theologie sowie Bibelwissenschaften vortragen. Ge-rahmt werden die Vorträge von einer Postersession für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissen-schaftler, einer Performance „Körper in der Kunst“ der Marburger Künstlerin Bettina Hannsz und einem öffentli-chen Abendvortrag, den Prof. Dr. Matthias Jung von der Universität Koblenz-Landau am 17. Mai um 18:15 Uhr zum Thema „Artikulation, Bewusstsein, Religion“ hält. Den Abschluss bildet ein Universitätsgottesdienst am 19. Mai um 11 Uhr in der Marburger Universitätskirche.
Tagung „Körper und Kirche. Symbolische Verkörperung und protestantische Ekklesiologie“
Veranstalter:
• Prof. Dr. Philipp David | Institut für Evangelische Theologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
• Prof. Dr. Thomas Erne | Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart, Philipps-Universität Marburg
• Prof. Dr. Malte Dominik Krüger | Rudolf-Bultmann-Institut für Hermeneutik, Philipps-Universität Marburg
• Prof. Dr. Thomas Wabel | Institut für Evangelische Theologie, Otto-Friedrich-Universität Bamberg