Spotlight on "DRUID"
DRUID: Tropenkrankheiten bekämpfen
Foto: Jürgen Kneifel; Doktorandin beim simulierten Arbeiten unter Biosafety Level 2 Bedingungen innerhalb der DRUID Summer School
Was wollen Sie mit dem Projekt erreichen?
DRUID ist ein einzigartiger Forschungsverbund in Hessen, der die Bekämpfung vernachlässigter und armutsbedingter Tropenkrankheiten (neglected tropical disease = NTD, poverty-related disease = PRD) zum Ziel hat. Dazu gehören Dengue-Fieber, Schistosomiasis, Lepra und viele weitere Infektionskrankheiten, unter denen mehr als 1 Milliarde Menschen leiden, primär in den ärmsten Regionen der Welt. Für die meisten dieser Krankheiten existieren keine Impfstoffe, und die verfügbaren Therapien und Diagnosemethoden sind begrenzt. Wir in DRUID möchten genau das ändern und arbeiten daher an der Entwicklung innovativer Wirkstoffe und diagnostischer Tests gegen die verschiedensten Erreger.
Welche Auswirkungen hat das Projekt auf die Forschung und Gesellschaft bzw. wie kann die Gesellschaft von Ihrem Projekt profitieren?
Die Länder, in denen NTDs und PRDs endemisch sind, gehören zu den ärmsten Ländern der Welt und wurden durch die aktuelle COVID-19-Pandemie wirtschaftlich zusätzlich belastet. Diese Krankheiten halten Armutskreisläufe in Gang, welche wiederum Ursachen für Migration und Vertreibung sind. Deshalb sind vernachlässigte Tropenkrankheiten auch für die Politik relevant, was sich in der Berücksichtigung dieser Krankheiten bei den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen widerspiegelt. Durch den Klimawandel nimmt die Gefahr zu, dass die Erreger der vernachlässigten Tropenkrankheiten auch in bisher gemäßigten Klimazonen, wie zum Beispiel auch Deutschland heimisch werden. Die Bekämpfung dieser Krankheiten ist somit aus humanitären, politischen, ökonomischen und auch ökologischen Gründen eine Menschheitsaufgabe.
Worin sehen Sie den besonderen Nutzen in der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit? Was ist das Besondere an Ihrem Projektteam?
An DRUID sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aktuell 25 Forschergruppen aus fünf Einrichtungen des Landes Hessen beteiligt: die Universitäten in Gießen, Marburg und Frankfurt, die Technische Hochschule Mittelhessen und das Paul-Ehrlich-Institut in Langen. Zusätzlich profitieren wir von zahlreichen internationalen Kooperationen aus 16 unterschiedlichen Ländern. Unsere Pharmakologinnen und Pharmakologen und Medizinalchemikerinnen und Medizinalchemiker entwerfen und optimieren neue Wirkstoffe, die von den Virologinnen und Virologen, Ärztinnen und Ärzten sowie Tierärztinnen und Tierärzten auf ihre Wirksamkeit getestet werden. Gemeinsam bieten unsere Expertinnen und Experten ein breites Spektrum aus Fachwissen und Methoden, was uns im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten besonders stark macht.
Finanzierung des Projekts:
DRUID wird durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) gefördert.
1. Förderperiode 01/2018-12/2021
2. Förderperiode 01/2022-12/2024
Beteiligte FCMH-Hochschulen und Ansprechpersonen
Sprecher: Prof. Dr. Stephan Becker (UMR)
Stellv. Sprecher: Prof. Dr. Christoph Grevelding (JLU)
Administrative Koordination: Dr. Christina Brandstädter (Interdisziplinäres Forschungszentrum (iFZ) der JLU)
Stellv. Administrative Koordination: Melissa Dillenberger (Interdisziplinäres Forschungszentrum (iFZ) der JLU)
Webseite: www.loewe-druid.de