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10. Oktober 2024 - Mikroplastik in der Umwelt und eine analytische Task Force

Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz treffen sich an THM

Beim Feldtag der Fachtagung gaben Forschende, Behörden, Institutionen und Unternehmen einen Einblick in ihre praktische Arbeit (Foto: THM)

Sie ist eine der wichtigsten und größten Tagungen zum Thema Ökotoxikologie und Umweltchemie in Deutschland, Österreich und der Schweiz: die SETAC GLB. Forschende präsentieren dort etwa, wie sich Pflanzenschutzmittel auf das Erdreich oder Insekten auswirken, zu Mikroplastik in der Umwelt oder Schadstoffe und Antibiotika-Resistenzen im Abwasser. Im September fand diese Tagung an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) statt.

220 Teilnehmende aus den deutschsprachigen Ländern kamen für vier Tage in Gießen auf Einladung der Society of Environmental Toxicology and Chemistry German Language Branch (SETAC GLB) zusammen. Neben den Fachvorträgen war ein Feldtag Teil der Tagung. In Homberg (Ohm) im Forschungszentrum Neu-Ulrichstein zeigten Teilnehmende an 30 Ständen ihre Freilandforschungsmethoden und boten damit Wissenschaft zum Anfassen. Neben Forschungsinstituten beteiligten sich daran auch Behörden, Unternehmen und andere Institutionen. 

Darunter waren die Analytische Taskforce der Feuerwehr Dortmund und die Umweltprobenbank des Bundes. Die Analytischen Taskforces haben Bund und Länder 2002 eingerichtet, um die Bevölkerung vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren zu warnen und bestmöglich zu schützen. Insgesamt acht mobile Taskforces existieren in Deutschland, die jeweils in einem Umkreis von 200 Kilometern vor Ort Proben nehmen und analysieren können. Sie können gasförmige, flüssige und feste Einzelsubstanzen und auch Substanzgemische identifizieren. Wie genau, das erläuterten die hochspezialisierten Mitarbeitenden den Tagungsteilnehmenden während des Feldtages im eigens aufgebauten mobilen Labor.

Die Umweltprobenbank des Bundes ist ein Archiv von Proben. Diese werden in einem bestimmten Raum regelmäßig erhoben, um so Veränderungen in der Schadstoffbelastung im Laufe der Zeit nachweisen zu können. Beispielsweise das Wattenmeer, Rhein, Elbe und Berchtesgaden sind Probenräume. Die Proben werden aus unterschiedlichen Stufen der Nahrungskette entnommen, im Wattenmeer zählen dazu beispielsweise Algen, Muscheln, Fische und Möwen. Aber auch humane Proben von Blut und Urin werden erhoben. An vier Standorten über Deutschland verteilt geben Studierende diese ab. Die Proben werden untersucht und anschließend tiefgekühlt gelagert.

Während des viertägigen Austauschs stellten die Forschenden auch ihre wissenschaftlichen Poster aus, hielten Kurzvorträge und Plenarvorträge in den Hörsälen der THM. Themen waren dabei unter anderem Schadstoffe im Boden, Atmosphärenchemie und Umweltmonitoring. Die drei besten Posterpräsentationen und Kurzvorträge erhielten jeweils Preise.

Die SETAC ist eine weltweit wissenschaftlich agierende Gesellschaft, die sich hauptsächlich mit den Gebieten der Ökotoxikologie, also wie sich Stoffe auf die belebte Umwelt auswirken, und der Umweltchemie beschäftigt. Vor zehn Jahren fand die letzte Tagung der Gesellschaft aus dem deutschsprachigen Raum an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) statt. In diesem Jahr war turnusgemäß wieder Gießen an der Reihe. THM-Professor Dr. Harald Platen, Mitglied der SETAC und des Organisationsteams der Tagung, holte das Zusammentreffen an die Hochschule.

 

Weitere Informationen

Prof. Dr. Harald Platen ist beteiligter Forschender im Profilbereich "Klima- und Klimafolgen". Die Erforschung der vielfältigen Aspekte des Nutzungs-, Klima- und Biodiversitätswandels als Folge und Teil des globalen Wandels sind die zentralen Ziele des Campus- Profilbereich „Klima- und Klimafolgen“.

 

Kontakt

Technische Hochschule Mittelhessen
Prof. Dr. Harald Platen
Kompetenzzentrum für Energie- und Umweltsystemtechnik (ZEuUS)
Wiesenstraße 14
35390 Gießen