26. Mai 2025 - Gießener Chemiker Prof. Dr. Peter R. Schreiner erhält Schrödinger-Medaille
Prof. Dr. Peter R. Schreiner erhält Schrödinger-Medaille für Theoretische Chemie und Rechnerische Chemie (Computational Chemistry) von der World Association of Theoretically Oriented Chemists (WATOC).
Prof. Schreiner leitet das Institut für Organische Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Er forscht im Bereich der metallfreien Katalyse, der Nanodiamanten und des quantenmechanischen Tunnelns an der Entwicklung und Verbesserung nachhaltiger chemischer Methoden. Seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten haben einen tiefgreifenden Einfluss auf mehrere Bereiche der Chemie, so die Begründung seiner Nominierung für die Schrödinger-Medaille. Dazu gehöre zum einen seine Forschung zu den Quantentunnel-Effekten – ein Gebiet, das er mitbegründet hat. Hier entdeckte er mit seinem Team unter anderem eine neue Triebkraft chemischer Reaktionen, die sogenannte Tunnelkontrolle. Zum anderen habe Prof. Schreiner einflussreiche Arbeiten zu den Londonschen Dispersionswechselwirkungen verfasst und die Art und Weise, wie diese oft übersehenen Kräfte in der Chemie betrachtet und genutzt werden, neu gestaltet. „Darüber hinaus hat er konsequent die Kluft zwischen Theorie und Experiment überbrückt, indem er hochentwickelte Computermethoden mit innovativem experimentellem Design kombinierte, um das grundlegende Verständnis der chemischen Reaktivität zu verbessern“, heißt es in der Nominierung.
„Es freut mich besonders, dass ich diese Auszeichnung ausgerechnet in diesem Jahr erhalte, denn 2025 ist als ‚Quantenjahr‘ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ausgerufen worden – zu Ehren der 1925 entwickelten Quantentheorie durch Schrödinger, Heisenberg, Pauli, Bohr und andere“, so Prof. Schreiner.
Prof. Schreiner ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsarbeiten wurden vielfach gewürdigt und gefördert, etwa mit der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker (2017) oder durch einen ERC Advanced Grant (2022). Von der American Chemical Society (ACS) bekam er einen der höchsten US-amerikanischen Preise für organische Chemie, den Arthur C. Cope Scholar Award 2021. Im vergangenen Jahr erhielt er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2024 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis.
Campus-Schwerpunkt „Material, Molekül und Energie“.
Prof. Dr. Peter Schreiner ist beteiligter Forscher am FCMH Campus-Schwerpunkt „Material, Molekül und Energie“. Die Entwicklung zukunftsträchtiger Technologien und Materialien ist das zentrale Ziel der gemeinsamen Forschungsaktivitäten der Forschenden im Campus-Schwerpunkt „Material, Molekül und Energie“.
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Prof. Dr. Peter R. Schreiner
Institut für Organische Chemie
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