03. Juni 2025 - Meet-the-Expert-Session: Machtmissbrauch in der Wissenschaft – Querschnittsdimension Familie
Mit Prof. Dr. Christina Hölzel vom Netzwerk „MaWi – Machtmissbrauch in der Wissenschaft“
- https://www.fcmh.de/de/aktuelles/termine/20250603machtmissbrauch
- 03. Juni 2025 - Meet-the-Expert-Session: Machtmissbrauch in der Wissenschaft – Querschnittsdimension Familie
- 2025-06-03T10:15:00+02:00
- 2025-06-03T11:45:00+02:00
- Mit Prof. Dr. Christina Hölzel vom Netzwerk „MaWi – Machtmissbrauch in der Wissenschaft“
03.06.2025 von 10:15 bis 11:45 (Europe/Berlin / UTC200)
Big Blue Button (Link erhalten Sie nach Anmeldung)
Junge Wissenschaftler*innen, Interessierte
Referentin: Prof. Dr. Christina Hölzel (Netzwerk Machtmissbrauch in der Wissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
Machtmissbrauch ist immer da ein Thema, wo Hierarchien oder Abhängigkeiten vorhanden sind – dies ist auch in der Wissenschaft der Fall. In den Qualifikationsphasen – vor allem während der Promotion – sind die Voraussetzungen für Machtmissbrauch im besonderen Maße gegeben, da die Abhängigkeit von der Betreuungsperson, die die Qualifikationsarbeit außerdem bewertet, hoch ist. Zum Großteil ist dies kombiniert mit der Anstellung als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in und damit mit Weisungsbefugnissen und Dienstpflichten. In der Querschnittsdimension „Familie“ kommen mehrere Faktoren zum Tragen, die Personen besonders vulnerabel für Machtmissbrauch machen.
Die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Tätigkeit und Familie ist in einem auf Wettbewerb ausgerichteten Wissenschaftssystem strukturell nicht vorgesehen. Deshalb ist es wichtig, die Sichtbarkeit von Personen mit Sorgeaufgaben im Kontext Machtmissbrauch zu stärken und für die besonderen Herausforderungen dieser Gruppe zu sensibilisieren: Was passiert, wenn Vorgesetzte und Betreuende im Familienkontext ihre Macht gegenüber den Promovierenden oder Postdocs ausspielen?
Prof. Dr. Christina Hölzel vom Netzwerk MaWi (https://www.netzwerk-mawi.de) beleuchtet im Gespräch den Faktor Familie beim Thema Machtmissbrauch in der Wissenschaft und erörtert dabei Fragen wie die folgenden:
- Lässt sich Machtmissbrauch definieren?
- Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von Machtmissbrauch (Dienstpflichten vs. Arbeitnehmendenrechte)
- Inwiefern spielt Familie bzw. Schwangerschaft in dieser Hinsicht eine Rolle?
- Wenn ich Machtmissbrauch feststelle, was kann ich tun? Wo finde ich Hilfe?
Die Referentin
Christina Hölzel ist inzwischen selbst Professorin, hat in ihrer Qualifikationsphase zwei Kinder bekommen und arbeitet in einem Laborbereich, in dem es reichlich Sicherheits-Vorgaben für Schwangere und Stillende gibt (Mikrobiologie). Außerdem bringt sie aus ihrer Zeit als Frauenbeauftragte und auch als Sicherheitsbeauftragte an der tierärztlichen Fakultät reichhaltige Einblicke in potentielle Konflikte mit. Selbst hat sie vielerlei Erfahrungen in Sachen „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ gesammelt – von fragloser, unbürokratischer Unterstützung hin zu Kämpfen gegen eingefahrene Strukturen unter dem Leitsatz „Wo kämen wir denn da hin?“. Seit 2024 ist sie Mitglied im Netzwerk MaWi, das sich zum Ziel gesetzt hat, Bewusstsein für das Thema Machtmissbrauch schaffen, der durch systemische Strukturen und kulturelle Gepflogenheiten in der Wissenschaft begünstigt ist. Neben der aktiven Bewusstmachung berät das Netzwerk unabhängig Betroffene von Machtmissbrauch.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Initiative "Familie & Karriere" ein Zusammenschluss der Graduiertenzentren, des Akademischen Auslandsamts und der Career Services der JLU, sowie dem Forschungscampus Mittelhessen.