19. November 2025 - Ringvorlesung der THM zum Thema "Verantwortung Zukunft": Brennpunkt Rohstoffe
Teil der Ringvorlesung der THM zum Thema "Verantwortung Zukunft" im Wintersemester 2025/26.
- https://www.fcmh.de/de/aktuelles/termine/20251119ringvorlesung-thm
- 19. November 2025 - Ringvorlesung der THM zum Thema "Verantwortung Zukunft": Brennpunkt Rohstoffe
- 2025-11-19T19:00:00+01:00
- 2025-11-19T23:59:59+01:00
- Teil der Ringvorlesung der THM zum Thema "Verantwortung Zukunft" im Wintersemester 2025/26.
19.11.2025 ab 19:00 Uhr (Europe/Berlin / UTC100)
Hybrid aus Hörsaal A1.1.01/02, Campus Friedberg, Wilhelm-Leuschner-Straße 13 | https://www.youtube.com/live/EjgN2Yagm3Q
Die Ringvorlesung „Verantwortung Zukunft" findet im Wintersemester 2025/26 mit vier weiteren Veranstaltungen statt.
Klimawandel, Verbrauch von Rohstoffen, Digitalisierung, Mobilität, Arbeitswelt, Gesundheit, demografischer Wandel, Stadtentwicklung – das sind nur einige Beispiele für Problemfelder, die unsere Gesellschaft in Zukunft intensiv beschäftigen werden.
Als öffentlich finanzierte Hochschule für angewandte Wissenschaften hat die Technische Hochschule Mittelhessen eine gesellschaftliche Verantwortung. In der Vorlesungsreihe wollen wir deshalb zeigen, dass wir zwar nicht die Welt retten können, dass wir aber sehr spezifische Beiträge in praxisnaher Lehre und Forschung leisten, wenn es um die Lösung konkreter Probleme geht. Dabei sind wir mit dem Anspruch „Zukunft gemeinsam gestalten“ immer Kooperationspartner der Unternehmen, Verbände, Kommunen und Schulen der Region.
Zur Ringvorlesung laden wir die Mitglieder der Hochschule ein. Natürlich sind auch alle anderen Interessierten willkommen: Vertreter*innen von Unternehmen und Verbänden, aus Politik, Verwaltung und Schulen sowie auch diejenigen, die ein persönliches Interesse an den Themen haben.
Ziele der Ringvorlesung
Die Ringvorlesung „Verantwortung Zukunft“ greift regelmäßig zukunftsrelevante Themen mit Bezug zu Forschung, Entwicklung und Lehre auf. Hierzu werden Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Fachdisziplinen eingeladen, um ein Thema systematisch zu erörtern sowie Trends und Lösungsansätze aufzuzeigen.
Die anschließende Diskussion dient einerseits dem Themenverständnis und -vertiefung, andererseits als Anregung und Gedankenaustausch für mögliche Lösungsansätze und Umsetzungsmaßnahmen.
Aus der Ringvorlesung werden Ideen und Impulse für zukunftsweisende Forschung, Entwicklung und Bildung aufgegriffen. Die TH Mittelhessen als Kooperationspartner in der Region übernimmt hierbei Verantwortung für eine zukunftsfähige Entwicklung.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei und findet jeweils an einem Mittwoch von 19:00 bis 21:00 Uhr statt.
Die Veranstaltung wird live übertragen, Sie können Ihre Fragen über den Chat mit in die Diskussion einbringen. Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit dem Bildungsforum im Stadtmarketing und Verkehrsverein Friedberg e. V. statt. Die Übertragung erfolgt durch das Labor 10 der THM unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Vogt.
Sie haben Ideen, Vorschläge für Themen oder wollen sich in die Ringvorlesung einbringen? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
Koordination und Gestaltung der Ringveranstaltung
Prof. Holger Rohn, Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen
E-Mail: holger.rohn@wi.thm.de
Koordination Präsidium
Prof. Dr. Stephanie Hanratht, Vizepräsidentin für Studium und Lehre
E-Mail: stephanie.hanrath@w.thm.de
Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit dem Bildungsforum im Stadtmarketing und Verkehrsverein Friedberg e. V. statt.
Die Übertragung erfolgt durch das Labor 10 der THM unter Leitung von Prof. Dr. Sebastian Vogt.
Hinweis: 
Die Ringvorlesungen werden alle Live übertragen. In der Playlist sind alle Übertragungen zu finden.
Sie können Ihre Fragen über den Chat mit in die Diskussion einbringen.
Termine
05. November 2025, 19:00 Uhr
Gemeinwohl-Ökonomie
Das Wintersemester 2025/26 startet mit der 49. Ringvorlesung zum Thema Gemeinwohl-Ökonomie in Friedberg. Sie greift das Thema Gemeinwohl der Friedberger Sommeruni 2025 auf und wählt bewusst den besonderen Ort der Stadtkirche Friedberg. Die Veranstaltung findet in Kooperation der THM, der dortigen Stabsstelle Nachhaltigkeit, der Stadt Friedberg und mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg statt.
Nach der Begrüßung durch Vizepräsident Prof. Dirk Metzger (THM) und dem Grußwort des Friedberger Bürgermeisters Kjetil Dahlhaus freuen wir uns die Gemeinwohl-Ökonomie aus 1. Hand durch ihren Initiator Christian Felber aus Wien vorgestellt zu bekommen. Er beschreibt die Gemeinwohl-Ökonomie als eine alternative Wirtschaftsordnung zu Kapitalismus und Kommunismus. Sie versteht sich als ethische Marktwirtschaft, die nicht auf Gewinnstreben und Konkurrenz beruht, sondern auf Gemeinwohl-Streben und Kooperation. Ziel der Gemeinwohl-Ökonomie ist es, die Gesetze des Marktes mit den Werten demokratischer Gesellschaften in Übereinstimmung zu bringen. Unternehmerischer Erfolg wird nicht primär an finanziellen Kennzahlen gemessen, sondern mit der Gemeinwohl-Bilanz für Unternehmen und mit einem Gemeinwohl-Produkt für eine Volkswirtschaft. Diese Vision setzt die 2010 gegründete GWÖ-Bewegung auf wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Ebene um.
Den Praxispart des Abends übernimmt Yasar Sköries, Geschäftsführer der biokaiser GmbH. biokaiser ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Mainz-Kastel und zählt seit seiner Gründung vor fast 50 Jahren zu den Öko-Pionieren in der Bäckereibranche. Die Arbeit bei biokaiser ist geprägt von sozialer Wertschöpfung, von der Berücksichtigung der Interessen verschiedener Stakeholder, von Sinnerleben, Wertschätzung und von sozial-politischem Engagement – so eine Passage aus dem Gemeinwohl-Bericht des Unternehmens. Yasar Sköries wird in seinem Vortrag sowohl auf die ganzheitliche Unternehmensführung im Unternehmen eingehen als auch die konkrete Umsetzung der Gemeinwohl-Bilanz bei Biokaiser vorstellen.
Wieso und warum diese Veranstaltung genau jetzt in Friedberg stattfindet, werden die Besucher an dem Abend erfahren.
19. November 2025, 19:00 Uhr
Brennpunkt Rohstoffe
Mit dem Thema „Brennpunkt Rohstoffe“ feiert die Ringvorlesung ihr 50. Jubiläum. Der effiziente und schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen ist global, in Europa und auch in Deutschland eine der großen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Gründe hierfür sind u.a. der dramatische Anstieg des globalen Rohstoffverbrauchs, die Kritikalität von Rohstoffen, die starke Abhängigkeit von Deutschland als Wirtschaftsstandort von Rohstoffen, ökologische und soziale Themen in den Lieferketten der globalen Rohstoffsysteme und Ressourceneffizienz als Wettbewerbsfaktor.
Die beiden Vortragenden des Abends, Prof. Dr. Christa Liedtke vom Wuppertal Institut und Prof. Holger Rohn (THM) arbeiten seit über 30 Jahren gemeinsam an der notwendigen Transformation für eine Ressourcenwende in Politik, Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft.
Prof. Dr. Christa Liedtke, ausgewiesene Expertin für nachhaltiges Produzieren und Konsumieren, geht in ihrem Vortrag „Geltungskonsum: Wenn Status den Rohstoffverbrauch bestimmt“ auf die Art und Weise ein, wie wir in den unterschiedlichen Lebensbereichen Konsumieren und damit den Verbrauch von natürlichen Ressourcen beeinflussen. Sie bezieht sich dabei auch auf ihr im Herbst 2025 erschienenes Buch „Wohlstand in Zeiten des Übergangs: Eine Neuvermessung für eine Nachhaltige Zukunft“.
Prof. Holger Rohn fokussiert in seinem Vortrag auf das Thema Ressourcenkompetenz als Schlüssel für den nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen. Er wird einerseits wesentliche Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt Ressourcenkompetenz für Rohstoffnutzung in globalen Wertschöpfungsketten vorstellen, indem bundesweit Ingenieur- und Designstudiengänge untersucht wurden. Andererseits wird er auf Praxisbeispiele aus dem bundesweiten BilRess-Netzwerk eingehen, das sich als Teil des „VDI ZRE – das Kompetenzzentrums für zirkuläre Wirtschaft und Ressourceneffizienz“ seit 2012 mit der Umsetzung und Förderung von Ressourcenkompetenz in allen Bildungsbereichen befasst.
10. Dezember 2025, 19:00 Uhr
Nachhaltige Mobilität an der THM
Die Mobilität der Beschäftigten und Studierenden auf den Arbeits-/Studienwegen sowie auf Dienstreisen machen bei Hochschulen nicht selten den Großteil aller CO2-Emissionen der Organisation aus. Auch an der THM entfallen auf diese Wege ungefähr 70% der ausgestoßenen Treibhausgase. Gleichzeitig haben Hochschulen einen noch geringeren Einfluss auf die Gestaltung der Mobilität als die meisten Behörden oder Unternehmen, weil weder für die Studierenden noch für den Lehrbetrieb verbindliche (An-)Reiserichtlinien gelten. Weil diese Emissionen betrieblich verursacht sind, hat sich die THM dennoch dazu entschlossen, dieser in der Nachhaltigkeitsbilanz zu reporten und zu verantworten.
Minderung der Emissionen kann im Wesentlichen über attraktive Angebote und passende Infrastruktur erwirkt werden. Weil die Studierendenschaft zu einem hohen Anteil aus dem ländlichen Umland stammt, Friedberg und vor allem Gießen enorm autogeprägte Städte sind und die tägliche Anfahrt mit dem ÖPNV für viele mit deutlich höherem Zeitaufwand verbunden ist, ist es schwer, aber nicht unmöglich, langfristig eine Änderung der Verkehrsmittelwahl zu erreichen. Welche Maßnahmen hierzu im neuen Mobilitätskonzept angedacht sind und was an der THM bereits im Bereich Nachhaltige Mobilität "läuft", erklärt Felix Pflüger, verantwortlich für Nachhaltige Mobilität in der Stabsstelle Nachhaltigkeit.
Für Hochschulen gibt es nicht das eine einheitliche Mobilitätskonzept, vielmehr unterscheiden sich die Rahmenbedingungen für Mobilität durch Größe und Lage der Hochschulstadt, durch die Größe des Einzugsgebiets, durch die vertretenen Studiengänge und damit unterschiedliche Präferenzen und Möglichkeiten der Studierenden und Beschäftigten, und vieles mehr. Daher braucht es aussagekräftige Analysen als Grundlage für die Ableitung passgenauer BMM-Maßnahmen. Als Grundlage für die Erstellung des Mobilitätskonzepts der THM wurden sowohl Erreichbarkeitsanalysen als auch eine Mobilitätsbefragung durchgeführt. Erstmalig wurden bei der Erreichbarkeitsanalyse auch subjektive Faktoren berücksichtigt. Verkehrsmittelwahlentscheiden werden ja meist nicht nur auf Basis objektiv messbarer Kriterien wie Zeit, Kosten, Emissionen oder körperliche Bewegung getroffen, sondern es spielen auch Präferenzen sowie Wahrnehmungen eine entscheidende Rolle. Diese Analysen stellt Michael Schramek, Geschäftsführer der EcoLibro GmbH, in seinem Vortrag näher vor.
14. Januar 2026, 19:00 Uhr
Industrielle Bioökonomie – Regenerative Energie aus Bioabfall
Die Ringvorlesung endet im Wintersemester mit einem aktuellen Thema aus der Forschung und Praxis: Regenerative Energie aus Bioabfall im Kontext der industriellen Bioenergie.
Angesichts der Herausforderungen durch Dekarbonisierung, Energiewende und dem Ziel einer effizienteren Kreislaufwirtschaft, besteht ein Bedarf an der Entwicklung nachhaltiger und integrierter Lösungen zur stofflich-energetischen Nutzung biogener Abfälle.
Das vorgestellte Verbundvorhaben RegBioFerm entwickelt ein innovatives Verfahren zur Bioabfallvergärung weiter, das bereits bis zur Stufe TRL 6 (Technology Readiness Level) erprobt wurde. Ziel ist die Skalierung zu einer großtechnischen multi-input Demonstrationsanlage (TRL 8) mit effizienter Kaskadennutzung von biogenen Abfällen - eingebettet in ein regionales Wertschöpfungsnetz in der hessischen Ökomodell-Region Süd.
Die Veranstaltung beleuchtet sowohl die technisch-wissenschaftliche Perspektive als auch die betriebliche Umsetzung
Das Projektteam der THM stellt das Teilvorhaben RegBioFerm-TecBil vor - mit Fokus auf die experimentelle Weiterentwicklung und Untersuchung des innovativen Fermenters im Modellmaßstab. Die Versuchsergebnisse bilden gemeinsam mit der numerische Prozesssimulation der FH Münster, die Basis für die Maßstabsübertragung. Ergänzt wird dies durch eine begleitende Ökobilanzierung, die sowohl die Technologie als auch die eingesetzten Substrate und das regionale Netzwerk bewertet.
Steffen Geipert, Geschäftsführer der Kompostierungsanlage Brunnenhof GmbH, gibt praxisnahe Einblicke in die Planung, den Bau und Betrieb des großtechnischen Trommelfermenters am Standort Biebesheim am Rhein. Er erläutert technologische Details, die Einbindung in bestehende Kompostierungsprozesse sowie Herausforderungen bei der Integration neuer Verfahren in bestehende Strukturen.
