02. Februar 2026 - Vortragsreihe der Gießener Geographische Gesellschaft: Alles nur geklaut? Wie gehen wir mit unserem kolonialen Erbe um?
Teil der Vortragsreihe der Gießener Geographische Gesellschaft im Wintersemester 2025/2026.
- https://www.fcmh.de/de/aktuelles/termine/20260202ggg
- 02. Februar 2026 - Vortragsreihe der Gießener Geographische Gesellschaft: Alles nur geklaut? Wie gehen wir mit unserem kolonialen Erbe um?
- 2026-02-02T18:15:00+01:00
- 2026-02-02T19:45:00+01:00
- Teil der Vortragsreihe der Gießener Geographische Gesellschaft im Wintersemester 2025/2026.
02.02.2026 von 18:15 bis 19:45 (Europe/Berlin / UTC100)
Großen Hörsaal des Zeughauses (Senckenbergstraße 3, Eingang Landgrafenstraße)
Montag, den 20.10.2025, 18.15 Uhr
Prof. Dr. Jörg Stadelbauer, Freiburg
Zwölf Herausforderungen - Georgien am Scheideweg seiner Entwicklung.
Georgien hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion eine wechselvolle Entwicklung genommen, die in den beiden ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts zwar einen gewissen Wirtschaftsaufschwung, aber noch keine dauerhafte innere Konsolidierung brachte. Das Land steht heute vor großen Herausforderungen ganz unterschiedlicher Art, die aus geographischer Sicht beleuchtet werden sollen. Dabei will der Vortrag politische Fragen in einen weiteren Zusammenhang stellen und mit Aspekten von Umwelt, Bevölkerung und Wirtschaft verknüpfen.
Der Vortragende vertritt das Fach Kulturgeographie und Landeskunde und forscht zu geographischen Fragen der Nachfolgestaaten der Sowjetunion und zur südwestdeutschen Landeskunde.
Montag, den 03.11.2025, 18.15 Uhr
Dietmar Steinbach, Butzbach
Der südasiatische Monsun im Klimawandel. Folgen für das Mensch-Umwelt-System auf lokaler und globaler Maßstabsebene aus Sicht der Geographiedidaktik.
Im Gegensatz zur Fachwissenschaft Geographie entwickelt die Geographiedidaktik aus Raumanalysen und Untersuchungsergebnissen Bildungschancen. Aus der Fülle geographischer Erkenntnisse sind gezielt Teile auszuwählen und zu klären, warum die Auseinandersetzung gerade damit einen Beitrag zur Bildung liefern kann. Daher werden im Rahmen dieses Vortrages nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels auf den südasiatischen Monsun anhand der drei Aspekte Landwirtschaft in Indien, Shrimpszucht in Aquakulturen und Anbau der Faserpflanze "Jute" in Bangladesch dargestellt, sondern darüber hinaus verdeutlicht, worin deren Bildungswert liegt.
Montag, den 17.11.2025, 18.15 Uhr
Lucia Zoe Fister, Emily Walter, Max Brück und Adrian Müth, Gießen
Studieren und Lernen im Kaukasus
Studierende berichten über ihre Exkursions- und Feldforschungserfahrungen im Rahmen von GeoPark-Projekten in den südkaukasischen Ländern Armenien, Aserbaidschan und Georgien. Sie waren eingebunden in verschiedene Phasen der Primärdatenerhebung zum Zweck der Vorbereitungen zur Etablierung von GeoParks. Auch im Sommersemester 2026 sind wieder solche studentischen Feldforschungen, bei denen "auch der Spaß nicht zu kurz kommt", geplant.
Montag, den 01.12.2025, 18.15 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Gieler, Dortmund
Hilfe? Oder doch nur Illusion? Eine Zeitreise deutscher Entwicklungspolitik.
Der Vortrag zeichnet die Geschichte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit seit der Gründung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 1961 nach. Er zeigt, wie sich die Vorstellungen von "Hilfe" und "Entwicklung" unter 14 Ministerinnen und Ministern wandelten und wie Fortschritte oft neue Widersprüche hervorriefen. Im Zentrum steht die Kritik am Ethnozentrismus: westliche Normen wurden vielfach als universell gesetzt, während Perspektiven aus dem Globalen Süden übergangen wurden. Auf Basis aktueller Forschung und systematischer Analysen eröffnet die Auseinandersetzung neue Einblicke in die politischen Leitbilder, institutionellen Entwicklungen und Machtverhältnisse der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) bis
in die Gegenwart. Der Vortrag richtet sich an alle, die deutsche Entwicklungspolitik kritisch verstehen und "Hilfe" neu denken wollen.
Montag, den 19.01.2026, 18.15 Uhr
Torsten Krückemeier, Gießen
Räumliche Disparitäten zwischen Stadt und Land in der Kriminalitätsstatistik - Entstehungsfaktoren von Kriminalität.
Die Untersuchung und Interpretation von Unterschieden zwischen Stadt und Land und damit die Herausarbeitung räumlicher Disparitäten sind seit jeher ein etabliertes Forschungsfeld von Geographinnen und Geographen. Das sich solche sowie soziale Unterschiede auch in der Kriminalstatistik wiederfinden, ist erwartbar, wird allerdings nicht in einfachen Intensitätsmustern sichtbar,
sondern zeigt, teilweise überraschende, äußerst spannende Strukturmerkmale. Der Vortragende berichtet vor dem Hintergrund jahrzehntelanger Erfahrung in der Kriminalitätsbekämpfung und stellt verschiedene Erklärungsansätze vor.
Montag, den 02.02.2026, 18.15 Uhr
Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, Bremen
Alles nur geklaut? Wie gehen wir mit unserem kolonialen Erbe um?
Das Übersee-Museum Bremen mit seinen vielfältigen Sammlungen - Goldschmuck aus Amerika, Großobjekte
aus Ozeanien, Alltagsgegenstände und Tierpräparate  aus der ganzen Welt - ist in der Hochphase des Kolonialismus entstanden. Wie umgehen mit Kriegsbeute, wie den berühmten Benin-Bronzen oder menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten? Sind alle Sammlungen des Hauses auf unlauteren Wegen nach Bremen gelangt? Ist Restitution nun an der Tagesordnung? Welche Konsequenzen sind aus dem schwierigen Erbe zu ziehen? Dieser Vortrag handelt über koloniale Verantwortung. 
Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, Direktorin des Übersee-Museums Bremen, berichtet aus ihrer Museumspraxis.
Zur Übersicht des gesamten Programmes (PDF zum Download)
Alle Vorträge der Gießener Geographischen Gesellschaft finden im Großen Hörsaal des Zeughauses statt (Senckenbergstraße 3, Eingang Landgrafenstraße) - falls nicht anders angekündigt.
Der Eintritt ist für GGG-Mitglieder frei und beträgt für Noch-Nicht-Mitglieder 3,- Euro. Für Schulklassen - bitte vorher telefonisch anmelden - ist der Eintritt ebenfalls frei. 
